Weaning

Als weaning (englisch: to wean – entwöhnen) – Beatmungsentwöhnung ist die schrittweise Entwöhnung eines beatmeten Patienten vom Beatmungsgerät zu verstehen. Also der Übergang zur Spontanatmung sowie der „Extubation“ und/oder der „Dekanülierung“.

Während die Rückkehr zur Spontanatmung nach einer Routine-Narkose selten ein Problem darstellt ist die Entwöhnung (Weaning) eines Intensivpatienten nach längerer Beatmungsdauer ein schwieriger Prozess, der Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen kann.

Einige Patienten mit erlittenen schweren Schädigungen des Hirns, Rückenmarksverletzungen oder neurologischen Erkrankungen erlangen die Fähigkeit zur Spontanatmung allerdings nicht zurück und bedürfen daher der andauernden Beatmung (Heimbeatmung).

Als Bedingung für die schrittweise Entwöhnung von dem Beatmungsgerät, ist die Fähigkeit des Patienten spontan zu atmen (intaktes Atemzentrum) als auch schlucken und/oder abhusten zu können.

Weaning im häuslichen Bereich durchführen zu können ist eine neue Herausforderung und erfordert eine multiprofessionelle Zusammenarbeit, die aufgrund juristischer Rahmenbedingungen klar definiert sein sollte.

Die ärztliche Verordnung des Weanings sowie alle damit verbundenen Maßnahmen, die es im Rahmen der Entwöhnung durchzuführen gilt, sind von ärztlicher Seite zu delegieren, zu kontrollieren und gegebenenfalls neu auszurichten. Das Miteinbeziehen von Angehörigen während dieser, für den Patienten sehr strapaziösen Phase, ist zudem ein wichtiger Schritt in der Therapie des Betroffenen.

Das Vorgehen wird jedoch je nach individueller Beatmungsdauer des
Patienten unterschieden und richtet sich zudem nach folgenden Kriterien:

  • Adäquate Lungenfunktion (Atemmechanik, Gasaustausch, Lungenröngen).
  • Adäquater zerebraler Funktionszustand (keine Entzugssymptomatik, Kooperationsfähigkeit, psychologische Motivation)
  • Stabile Herz-Kreislauf-Funktion.
  • Ausgeglichen Flüssigkeitsbilanz
  • Intakte Magen-Darm-Motilität
  • Ausgeglichener Säure-Basen- und Elektrolythaushalt.
  • Stabile Stoffwechselsituation (adäquater Ernährungszustand – keine extreme Katabolie).
  • Ausreichende Mobilisation.
  • Miteinbeziehen der Angehörigen in die Weaning-Phase

Eine der wichtigsten Maßnahmen beim Weaning ist die ökonomische Überprüfung des Allgemeinzustandes, mittels der Krankenbeobachtung, von der wir neben der Kontrolle der verschiedenen Parameter Gebrauch machen. Veränderungen des äußeren Erscheinungsbildes, wie z.B. die Hautfarbe oder Vitalzeichen, Bilanzierung, Herz-Kreislaufsituation sind interpretierbare Zeichen, die der Pflegekraft und dem Arzt als wichtige Anhaltspunkte dienen.